VON HORST ELLEBRACHT. Sportreporter

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    Länderpokal-Endrunde 1975

Bestnoten für Eckhard Koss und Hubert Hüring 

               in Niedersachsens Landesauswahl




Zweikampfsieger Eckhard Koss (r.)                Schoss das 1:0: Hubert Hüring, (li.)

Arminia / Niedersachsenauswahl                  SV Meppen / Niedersachsenauswahl 

Im Endspurt noch 1:2 verloren!

Dienstag, 1. April 1975

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Niedersachsens Landesauswahl enttäuschte die Erwartungen beim Amateur-Länderpokal-Endturnier am Osterwochenende in Nordhorn, Lingen und Meppen.

Schon am Sonnabend gab es im Vorschlussrundenspiel gegen Nordbaden bei einer nicht eingeplanten 0:1-Niederlage den vorzeitigen K.o., der auf mangelndes Glück ebenso zurückzuführen war wie auf Fehler in der Aufstellung und beim Auswechseln. Sicher ist: Von der Kombination Oldenburg / Arminia / Meppen hatten die nur knapp 2 000 Zuschauer mehr erwartet. 

Sieben Minuten fehlten den Niedersachsen noch, um wenigstens Dritter im Endturnier zu werden, als Schmeink im Nachschuss den mehr als verdienten Ausgleich für den Niederrhein erzielte. Als dann Schiedsrichter Glasneck noch zwei Minuten später bei einem Zweikampf zwischen Mindermann und Helmreich den Fall des Düsseldorfers für einen Elfmeter ausreichend hielt, mussten die Platzherren mit einem enttäuschenden

vierten Platz zufrieden sein.

Niedersachsen - Niederrhein 1:2  (1:0)

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Niedersachsen (4-3-3) : Schrader (Arminia) -

Gawylzyk (VFB Oldenburg), Koss (Arminia), Mindermann (SV Meppen), Blumenthal (96), - Wesche (Arminia), Hüring (SV Meppen), Behrens (OSV Hannover), (ab 28. Beulshausen, Arminia) - Burkhardt (Arminia), (ab 60. Wegner, VFB Oldenburg), Richter (VFB Oldenburg), Tappel (SV Meppen).   

 

   NFV Trainer Hannes Kirk

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Niederrhein (4-3-3) : Trenner (SW Essen) -

Dahlmann (FC Bocholt), Seiffert (VfR Neuß), Lenßen (Fortuna Düsseldorf), Dech (SSVg. Velbert) - Schmeink (FC Bocholt), Fischer (VfR Neuß), Helmrich (Fortuna Düsseldorf), - Figura (VFB Homberg), Schlieff (VfR Neuß). Vogel (VfR) Neuß) (ab 46. Min. Ziegler, Fortuna Düsseldorf).

 

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Tore: 1:0 Hüring 34. Min. (satter Volleyschuss aus 16 Metern; 1:1 83. Min. (nach mehrfacher vergeblicher Abwehr der Niedersachsen-Deckung schoss Schmeink aus dem Gewühl heraus ein). 1:2 Schlief 85. Min. ( Foul-

Elfmeter - Mindermann hatte Helmrich in Strafraum angegriffen. Er ließ sich theatralisch fallen und der Schiedsrichter gab einen sehr umstrittenen Elfmeter). 

Zuschauer: 1500 Zahlende

Schiedsrichter: Glasneck (Bremen).

 

SPIELBERICHT VON WOLF-MICHAEL SCHICKEL

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Niedersachsens Trainer Hannes Kirk hatte die Mannschaft verständlicherweise umge-

baut, ohne dass sie stärker wurde. Stärker war die Abwehr besetzt, denn der schnelle Koss gab einen stärkeren Vorstopper ab als Westerink in Nordhorn. Die Abwehr stand somit einigermaßen, wenn auch Torhüter Schrader bei hohen Bällen viele Schwächen verriet. Im Mittelfeld ergaben sich dagegen keine neuen Erkenntnisse, denn der spielerisch gute Burkhardt brachte einfach nicht die Kraft mit, um voll durchzuhalten.   

Aber auch bei dem stark beginnenden Hüring und bei Wesche machten sich

konditionelle Mängel bemerkbar. Im Angriff konnte lediglich Tappel überzeugen, der auf seinem Stammplatz wesentlich produktiver wirkte und eine Reihe starker Szenen hatte, während Richter bei Seiffert gut aufgehoben war und später auch Wegner keine neuen Impulse brachte. So gebührt der Niedersachsen-Abwehr noch das Verdienst, die Entscheidung erst in den letzten Minuten zugelassen zu haben. Vorher hatten Blumenthal und Wesche für Torwart Schrader auf der Linie klären müssen, als dieser schon geschlagen war, und vor der Pause verpasste der sonst so starke und wuchtige Schlieff eine klare Chance, als der gefährliche Figura allein durchgebrochen war und Schrader den Ball verpasst hatte. Blumenthals  Routine und Mindermanns konsequentes Spiel verhinderten so lange den möglichen Ausgleich, Gawylzyk spielte gegen Vogel, der dem besseren Ziegler Platz machen musste, recht souverän. Aber auch von ihm gingen in der Offensive zu wenig Impulse aus. Hüring hatte wieder starke Szenen, so sein Volleyschuss zur 1:0- Führung, aber er baute ebenso ab wie andere Niedersachsen, die letztlich die konditionelle Überlegenheit des Niederrheins anerkennen mussten. 

Sicherlich war es für Trainer Hannes Kirk nicht einfach, auf die Oldenburger Bäumer und Wedemann verzichten zu müssen. Aber wenn man berücksichtigt, dass bei Niederrhein mit sechs Solingern, die der Verein plötzlich  nicht freistellen wollte und die nun mit einer Sperre zu rechnen haben, das gesamte Gerippe der Elf fehlte, dann kann man der schwachen Leistung gegen Südwest vor dieser Niederrhein-Elf nur den Hut ziehen. Sehr stark der antrittsschnelle Schlieff. Figura als schneller Außenstürmer sowie Regisseur Helmreich, der im Mittelfeld Regie führte.

Fazit: Für Niedersachsen war es eine bittere Niederlage, verbunden mit der Erkenntnis, dass trotz der Konzentration der norddeutschen Amateure in der Amateur-Oberliga in den anderen Landesverbänden die Spitzenmannschaften auch starke Einzelspieler besitzen, die sich auch in eine Auswahlmannschaft eingliedern lassen.        

  


Stimmen zu Niedersachsens Ausscheiden

Werder Bremens Trainer

Sepp Piontek, "Chancen genug." 

"Ich habe mir Niedersachsens Spiele gegen Nordbaden und den Niederrhein angeschaut. Im Spiel

gegen Nordbaden 0:1 war Koss (Arminia) der überragende Abwehr-

spieler, der den gefährlichen Störzer (VFB Eppingen) zum Statisten verurteilte und ständig marschierte. Eine Klasseleistung!"


Folgende Spieler von Arminia Hannover waren bei der Endrunde 1975 dabei:

 Dieter Schrader, 

Eckhard Koss,

Günter Wesche,

Detlef Beulshausen,

Peter Burkhardt